FAQ

FAQ – häufig gestellte Fragen

  • Warum sind PDF-Dateien oder Grafikformate für die Angebotserstellung und Übersetzung weniger gut geeignet?

    Bei PDF-Dateien und Grafikformaten ist eine Bearbeitung der darin enthaltenen Texte in der Regel nicht vorgesehen. Für die Übersetzung müssen die Texte jedoch bearbeitet werden, um die ausgangssprachlichen Inhalte durch zielsprachliche Inhalte zu ersetzen. 

    Auch für die Angebotserstellung eignen sich diese Dateiformate weniger gut, da sie meist keine Anzeige der Wortanzahl oder Analyse mit einer Übersetzungssoftware zur Ermittlung eventueller Treffer im Übersetzungsspeicher ermöglichen. 

    In vielen Fällen lassen sich die Dateien zwar mithilfe von Texterkennungssoftware in bearbeitbare Formate umwandeln, in der Regel müssen sie jedoch manuell aufbereitet werden, damit das Format auch nach der Übertragung in die Zielsprache noch stimmig ist. 

    Sofern Ihnen die zu übersetzenden Inhalte also in einem anderen, bearbeitbaren Format vorliegen (z. B. *.docx, *.xlsx, *.pptx, *.html, *.xml, *.fm/mif, *.inx/idml, *.ttx), stellen Sie uns dieses gerne zusammen mit Ihrer Anfrage bereit, um Ihnen und uns unnötigen Zeit- und Kostenaufwand zu ersparen.

  • Warum werden 100%ige Treffer aus dem Übersetzungsspeicher (100-%-Matches) berechnet, wenn sie doch schon einmal übersetzt (und bezahlt) wurden?

    Bei jeder Übersetzungsanfrage erhalten Sie von uns eine detaillierte Analyse des bereitgestellten Dokuments, in der genau aufgeführt ist, zu wie vielen Segmenten bereits eine vollständige oder teilweise Übersetzung im Übersetzungsspeicher vorliegt. Diese Segmente werden von uns zu einem reduzierten Wortpreis berechnet. 

    Häufig wird uns in diesem Zusammenhang die Frage gestellt, warum die Segmente, die schon vollständig im Übersetzungsspeicher vorhanden sind (100-%-Matches) denn überhaupt berechnet werden. 

    Dafür gibt es mehrere Gründe. Einer davon ist, dass ein Wort unterschiedliche Bedeutungen haben kann (Homonyme oder Polyseme), wie man es aus dem klassischen „Teekesselchen“-Spiel kennt. Dazu gehört zum Beispiel das Wort „Seite“, das sowohl für die Seite eines Buchs als auch die seitliche Fläche eines Objekts stehen kann. Stellen wir uns nun vor, das Segment „Seite:“ ist im Übersetzungsspeicher bereits enthalten mit der englischen Übersetzung „Page:“. Nun ist ein neues Dokument zu übersetzen, in dem ebenfalls das Segment „Seite:“ vorkommt. An dieser Stelle geht es aber um die Seite eine Anlage – nebenbei bemerkt auch ein Teekesselchen. Würde man hier den Treffer „Page:“ aus dem Übersetzungsspeicher übernehmen, hätte man schlichtweg eine falsche Übersetzung. Dies möchten wir unbedingt vermeiden und prüfen daher bei der Übersetzung alle Treffer aus dem Speicher. 

    Sie mögen sich nun denken: „Wann kommt das schonmal vor?“ Das ist tatsächlich häufiger der Fall, als man glauben mag, wie wir in der Übersetzungspraxis immer wieder erleben. Mehrdeutigkeit ist jedoch nur einer der Gründe für die konsequente Überprüfung von 100-%-Matches. Auch die Sicherstellung der Konsistenz und die Übereinstimmung mit aktuellen Vorgaben (z. B. terminologischer Art) und spielen dabei eine wichtige Rolle.

    Hinzu kommt, dass wir als Übersetzerinnen mit jedem Übersetzungsprojekt tiefer in die Materie und die individuellen Anforderungen Ihres Unternehmens eintauchen. Das dabei erworbene  Wissen nutzen wir gerne, um auch bereits vorhandene Übersetzungen noch weiter zu optimieren.

  • Was ist der Unterschied zwischen computerunterstützter Übersetzung (CAT) und maschineller Übersetzung (MÜ)?

    Bei der computerunterstützten Übersetzung (Computer Aided Translation, CAT) nehmen  Übersetzer*innen Computerprogramme zu Hilfe, um in kürzerer Zeit bessere Übersetzungen produzieren zu können. Zu den Hauptkomponenten dieser sogenannten CAT-Tools gehören in der Regel ein Translation Memory (Übersetzungsspeicher) und eine Terminologiedatenbank (Termbank). 

    Die zu übersetzende Datei wird dabei in das CAT-Tool eingespeist und in einem speziellen Übersetzungseditor angezeigt, der eine komfortable Bearbeitung ermöglicht. Im Laufe der Übersetzung bekommt der Übersetzer / die Übersetzerin Einträge aus der Terminologiedatenbank sowie Treffer aus dem Übersetzungsspeicher angezeigt, die ihn/sie bei der Übersetzung unterstützen. Die Qualität der Übersetzung hängt somit direkt von dem zuständigen Übersetzer / der zuständigen Übersetzerin ab.

    Bei der maschinellen Übersetzung (MÜ) hingegen übernimmt ein MÜ-System die eigentliche Übersetzungsarbeit und überträgt eingespeiste Texte automatisch in eine andere Sprache. Die Qualität der Übersetzung hängt dabei im Wesentlichen von der Methode ab, mit der das MÜ-System arbeitet (z. B. regelbasiert, statistisch, neuronal), sowie von dem Umfang und der Qualität der sprachlichen Ressourcen, die das System für die Übersetzung heranzieht. Die einzige menschliche Beteiligung am Übersetzungsprozess besteht bei der maschinellen Übersetzung in einem eventuellen nachträglichen Lektorat (Post Editing). 

  • Warum sollte ich für eine Übersetzung bezahlen, wo es doch heutzutage GoogleTranslate und DeepL gibt?

    Noch vor einigen Jahren wäre diese Frage schnell beantwortet gewesen: „Haben Sie schon einmal einen komplexen technischen Text bei GoogleTranslate eingegeben? Dann wissen Sie warum!“

    Heute gestaltet sich die Antwort etwas komplizierter. Die Übersetzungsergebnisse innovativer MÜ-Tools, die beispielsweise auf neuronale Methoden und künstliche Intelligenz (KI) setzen, sind mittlerweile weit entfernt von den uneleganten und teilweise unsinnigen Wortreihungen von „damals“.

    Und wenn es darum geht, sich einen schnellen Überblick über den Inhalt eines fremdsprachigen Textes zu verschaffen, können Humanübersetzungen in Bezug auf das Kosten-Nutzen-Verhältnis nur noch schwer mit maschinellen Übersetzungen mithalten. 

    Dies bereitet uns jedoch noch lange keine schlaflosen Nächte ob der Daseinsberechtigung unseres Berufsstands. Denn um mit einem MÜ-System eine sprachlich einwandfreie sowie stilistisch und terminologisch konsistente Übersetzung zu erhalten, die optimal an die Zielgruppe angepasst ist und komplexe technische Zusammenhänge mit dem gewünschten Grad an Verständlichkeit und Präzision vermittelt, müssen erst einmal optimale Bedingungen geschaffen werden, die in der Realität leider selten gegeben sind. 

    Dies fängt an bei der Qualität des Ausgangstextes. Dieser darf keinerlei Fehler, Inkonsistenzen, Uneindeutigkeiten oder Abweichungen gegenüber den begrifflichen und sonstigen Vorgaben aufweisen. 

    Weiter geht es mit der Terminologie. Es bedarf einer sorgfältigen ausgearbeiteten Terminologiedatenbank, die ständig gepflegt und konsequent angewendet werden muss. Aus Erfahrung können wir sagen: Terminologiearbeit und den damit verbundenen Aufwand sollte man nie unterschätzen!

    Zudem stützt sich jedes MÜ-System auf sprachliche Ressourcen wie definierte Regeln oder bereits übersetzte Dateien aus dem relevanten Fachgebiet. Diese müssen eine hohe Qualität aufweisen und vor allem auch sehr(!) umfangreich sein, um wirklich gute Ergebnisse zu erzielen.

    Bei Texten, die nicht rein informativer Natur sind, wie zum Beispiel Websitetexte oder Werbeflyer, kommen außerdem häufig Wortspiele, Metaphern und andere Stilmittel zum Einsatz, die den Text für den Leser / die Leserin ansprechender machen sollen. Hier bedarf es trotz künstlicher Intelligenz weiterhin einer gewissen menschlichen Kompetenz und Sensibilität, um zielgruppen- und  zweckorientierte Formulierungen zu finden.

  • Wo liegen die Nachteile mehrsprachiger Dokumente für die Übersetzung?

    Häufiger erhalten wir Dokumente, wie zum Beispiel Datenblätter oder Kataloge, die Inhalte in mehreren Sprachen enthalten. Alle Infos in allen Sprachen auf einen Blick? Das klingt zunächst sehr praktisch, erschwert moderne Übersetzungs- und Layoutprozesse aber erheblich.

    Denn die Übersetzungssoftware erkennt nicht, welche Inhalte in welcher Sprache vorliegen, sondern betrachtet sämtliche Inhalte, die nicht durch eine spezielle Formatierung explizit ausgeschlossen werden, als zu übersetzenden Ausgangstext. Das Ausschließen der nicht zu übersetzenden Textstellen ist derweil mit einem erheblichen manuellen Aufwand verbunden, den wir sowohl Ihnen als auch uns gerne ersparen möchten. 

    Zudem kommt es bei mehrsprachigen Dateien häufig zu Platzproblemen, da Sprachen unterschiedliche Lauflängen haben. Dadurch erhöht sich wiederum der Layoutaufwand. 

    Auch für den Endnutzer eines Dokuments ist die Mehrsprachigkeit häufig kein Vorteil, da es bei der automatisch mindestens doppelt so großen Textmenge deutlich schwieriger ist, die gewünschten bzw. relevanten Informationen herauszufiltern.

    Weiterhin haben die Leser*innen bei einem einsprachigen Dokument auch weniger das Gefühl, mit einer Universallösung  „abgefertigt“ zu werden.

    Daher unsere Empfehlung: Setzen Sie auf klar strukturierte einsprachige Dokumente, deren Inhalte durch ein einheitliches Layout auch sprachenübergreifend gut vergleichbar sind.

  • Welche Daten erhalte ich bei Lieferung?

    Wir liefern Ihnen die folgenden Dateien:

    • das übersetzte Dokument (in der Regel im Originalformat  wie z. B. Word), bei Bedarf mit vollständig angepasstem Layout für die unmittelbare Nutzung
    • einen Export des Übersetzungsspeichers, der auch für zukünftige Übersetzungen verwendet werden kann
    • eine Terminologieliste (in der Regel im Excel-Format), die bei jeder Übersetzung um neue Begriffe ergänzt wird
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